Übungsaufgaben


1. a) An welchen Stellen hat der Graph der Funktion eine waagerechte Tangente?
    f1(x) = 1 – x2     f2(x) = 2 ⋅ x3 + 3 ⋅ x2 – 12 ⋅ x + 1
b) Geben Sie die Quotientenregel an.
c) Wie lautet die Definition der 1.Ableitung?
d) An welcher Stelle hat der Graph der Funktion f(x) = x2 + x die Steigung m = 3? Geben Sie an der Stelle x = 4 die Steigung des Graphen an.
zu a)
Waagerechte Tangete   →   Steigung der Tangente ist Null.
Die Steigung der Tangente erhält man über die 1. Ableitung der Funktion, also   →   f '(x) = 0
f1'(x) = - 2 ⋅ x = 0   →   x = 0
Der Graph der Funktion f1 hat an der Stelle x = 0 eine waagerechte Tangete.
f2'(x) = 6 ⋅ x2 + 6 ⋅ x - 12 = 0   →   x1 = -2 und x2 = 1
Der Graph der Funktion f2 hat an den Stellen x1 = -2 und x2 = 1 eine waagerechte Tangete.

zu b)
Seien f und g differenzierbare Funktionen. Dann gilt: h(x) = f(x)g(x)   →   h '(x) = g(x)⋅f '(x) - g '(x)⋅f(x)(g(x))2

zu c)
Die erste Ableitung einer Funktion f beschreibt die Änderungsrate dieser Funktion bezüglich ihrer Variablen. Sie gibt die Steigung der Tangente an den Graphen der Funktion an der Stelle x an.
$$f'(x)~=~\lim_{h \to 0} \frac {f(x+h) - f(x)} {h}$$
zu d)
Ansatz: f '(x) = 3   →   2 ⋅ x + 1 = 3   →   x = 1
An der Stelle x = 1 hat der Graph der Funktion f(x) = x2 + x die Steigung m = 3.

Ansatz: f '(4) berechnen   →   2 ⋅ 4 + 1 = 9
An der Stelle x = 4 hat der Graph von f die Steigung 9.

2. Bilden Sie die erste Ableitung:
a) f(x) = 3x4 + 2x2 - 5x b) f(x) = 3x c) f(u) = 5ax2 - 2u3x
d) f(a) = 5ax2 - 2a e) f(x) = (2x - 2)-1 f) f(x) = x ⋅ (4x + 1) -1
g) f(x) = x ⋅ 7x3+2x h) f(x) = 4x2+6x7x+2 i) f(x) = x12 + x23
j) f(x) = 7x4 + 3x2 - 1x k) f(x) = (x + 3)4 ⋅ (2x - 6) l) f(x) = 5ax2 - 2a

a) f '(x) = 12x3 + 4x - 5
b) f '(x) =-3x2
c) f '(u) = -6u2x
d) f '(a) = 5x2 - 2
e) f '(x) = -2 ⋅ (2x - 2)-2
f) f '(x) = (4x + 1) -1 - 4x ⋅ (4x + 1) -2
g) f '(x) = 7x3+2x + 12⋅x ⋅ (7x3 + 2x)-0,5 ⋅ (21x2 + 2)
h) f '(x) = (7x+2) ⋅ (8x+6) - 7 ⋅ (4x2+6x)(7x+2)2
i) f '(x) = 12x-12 + 23x-13
j) f '(x) = 28x3 + 6x + 1x2
k) f '(x) = 4⋅(x + 3)3 ⋅ (2x - 6) + 2⋅(x + 3)4
l) f '(x) = 10ax


3. Berechnen Sie die Steigung der Tangente an den Graphen von f im Punkt P und geben Sie P an.
a) f(x) = 3x3+ 4x2 − 5      P = (3/?)
b) f(x) = x4 − 6x3             P = (−2/?)
zu a):
Ansatz: f '(3) berechnen mit f '(x) = 9 ⋅ x2 + 8 ⋅ x   →   f '(3) = 9 ⋅ 32 + 8 ⋅ 3 = 105
y-Koordinate des Punktes P berechnen: f(3) = 3 ⋅ 33 + 4 ⋅ 32 − 5 = 112   →   P(3/112)
Im Punkt P(3/112) hat der Graph von f die Steigung 105.

zu b)
Ansatz: f '(-2) berechnen mit f '(x) = 4 ⋅ x3 - 18 ⋅ x2   →   f '(-2) = 4 ⋅ (-2)3 - 18 ⋅ (-2)2 = -104
y-Koordinate des Punktes P berechnen: f(-2) = (-2)4 − 6 ⋅ (-2)3 = 64   →   P(-2/64)
Im Punkt P(-2/64) hat der Graph von f die Steigung -104.

4. An welcher Stelle haben die Funktionen f(x) = −3x2 + 12x − 5 und g(x) = 2x3 + 9 die gleiche Steigung?
Ansatz: Die Aleitungsfunktionen gleichsetzen   →   f '(x) = g '(x)
f '(x) = -6x + 12           g '(x) = 6x2
Gleichetzen: -6x + 12 = 6x2   →   6x2 + 6x - 12 = 0   →   x2 + x - 2 = 0   →   x1 = -2 und x2 = 1
An der Stelle x1 = -2 haben die Funktionen die gleiche Steigung f '(-2) = g '(-2) = 24.
An der Stelle x2 = 1 haben die Funktionen die gleiche Steigung f '(1) = g '(1) = 6.

5. Gegeben ist die Funktion f(x) = x2 − 4x.
a) Bestimmen Sie die Steigung der Kurve in den Schnittpunkten mit den Koordinatenachsen!
b) An welcher Stelle hat der Graph die Steigung 6?
c) An welcher Stelle hat der Graph eine waagerechte Tangente?
zu a)
Schnittpunkt mit der x-Achse berechnen: f(x) = 0   →   x2 − 4x = 0   →   x1 = 0 und x2 = 4   →   P1(0/0) und P2(4/0)
Schnittpunkt mit der y-Achse berechnen: x = 0   →   f(0) = 02 − 4 ⋅ 0 = 0   →   P3(0/0) entspricht P1
jeweilige Steigungen bestimmen mit f '(x) = 2x - 4:
für P1: f '(0) = 2 ⋅ 0 - 4 = -4   →   Die Steigung an den Graphen von f in P1 beträgt -4.
für P3: f '(4) = 2 ⋅ 4 - 4 = 4   →   Die Steigung an den Graphen von f in P2 beträgt 4.

zu b)
Ansatz: f '(x) = 6   →   2x - 4 = 6   →   x = 5
An der Stelle x = 5 hat der Graph die Steigung 6.

zu c)
Ansatz: f '(x) = 0   →   2x - 4 = 0   →   x = 2
An der Stelle x = 2 hat der Graph eine waagerechte Tangente.

6. Ein Unternehmer stellt Taschenrechner her. Um x Einheiten (1 Einheit entspricht 1000 Rechner) herzustellen, entstehen Kosten in Geldeinheiten (1 Geldeinheit entspricht 10000 €), die durch K(x) = 164⋅x3 - 316⋅x2 + x + 1 dargestellt werden können.
a) Berechnen Sie die Kosten, wenn 3 bzw. 7 Einheiten produziert werden.
b) Jede Einheit wird zum Preis von 0,8 Geldeinheiten verkauft. Geben Sie die Gewinnfunktion an. Berechnen Sie den maximalen Gewinn.
zu a)
K(3) = 164⋅33 - 316⋅32 + 3 + 1 ≈ 2,73
K(7) = 164⋅73 - 316⋅72 + 7 + 1 ≈ 4,17
Wenn 3 Einheiten produziert werden, betragen die Kosten etwa 27300 €.
Wenn 7 Einheiten produziert werden, betragen die Kosten etwa 41700 €.

zu b)
Die Umsatzfunktion ist U(x) = 0,8 ⋅ x.
Die Gewinnfunktion ist G(x) = U(x) - K(x) = 0,8 ⋅ x - (164⋅x3 - 316⋅x2 + x + 1) = -164⋅x3 + 316⋅x2 - 0,2x - 1.

Um den maximalen Gewinn zu berechnen, muss ein Extremwert der Gewinnfunktion berechnet werden.
Notwendige Bedingung: G '(x) = 0   →   G '(x) = -364⋅x2 + 38 x - 0,2 = 0   →   x2 - 8x + 6415 = 0
Daraus folgt, mögliche Extremstellen sind x1 ≈ 0,575 sowie x2 ≈ 7,425
Falls die notwendige Bedingung erfüllt ist, genügt als Überprüfung der hinreichenden Bedingung
mit G ''(x) = -664⋅x + 38:
G ''(0,575) ≈ 0,32 > 0   →   An der Stelle x1 liegt ein Minimum vor.
G ''(7,425) ≈ -0,32 < 0   →   An der Stelle x2 liegt ein Maximum vor.

Maximalen Gewinn berechnen: G(7,425) = -164⋅7,4253 + 316⋅7,4252 - 0,2⋅7,425 - 1   →   G(7,425) ≈ 1,46
Der Gewinn wird maximal, wenn etwa 7425 Rechner verkauft werden. Der Gewinn beträgt dann etwa 14600 €.

7. Bestimmen Sie die Ableitung der Funktion f(x) = 1x an der Stelle x (x≠0). Verwenden Sie nicht die Ableitungsregeln, sondern die Definition der Ableitung.
Es gilt:
$$f'(x)~=~\lim_{h \to 0} \frac {f(x+h) - f(x)} {h}~=~ \lim_{h \to 0}\frac{\frac{1}{x+h}-\frac{1}{x}}{h}~=~ \lim_{h \to 0}\frac{\frac{x-(x+h)}{(x+h)\cdot x}}{h}~=~ \lim_{h \to 0}\frac{\frac{-h}{(x+h)\cdot x}}{h}~=~ \lim_{h \to 0}\frac{-1}{(x+h)\cdot x}~=~ -\frac{1}{x^2}$$

8. Welche der folgenden Bedingungen sind notwendig aber nicht hinreichend, hinreichend aber nicht notwendig, notwendig und hinreichend dafür, dass ein Trapez ein Rechteck ist:
  a) jeweils gegenüberliegende Seiten sind parallel
  b) alle Seiten sind gleich lang und es gibt vier rechte Winkel
  c) es gibt vier rechte Winkel.
Kleine Anleihe aus der Logik: A und B seien Aussagen , die entweder wahr oder falsch sein können.
Gegeben sei eine Folgerung (oder Implikation): A → B    (in Worten: 'Wenn A so B' oder auch 'aus A folgt B')
Anmerkung: A heißt Prämisse oder Voraussetzung und B Konklusion oder Behauptung.
Zur Begriffsbildung:
Die (wahre) Aussage A ist hinreichend, um die (wahre) Aussage B folgern zu können.
Die (wahre) Aussage B wiederum ist notwendig, falls die Aussage A wahr sein soll (, denn wenn A wahr ist, kann man daraus ja B folgern).
zu a)
Die Bedingung 'jeweils gegenüberliegende Seiten sind parallel' ist notwendig dafür, dass ein Trapez ein Rechteck ist, aber sie ist nicht hinreichend (denn es könnte dann auch eine Raute sein).
zu b)
Die Bedingung 'alle Seiten sind gleich lang und es gibt vier rechte Winkel' ist hinreichend dafür, dass ein Trapez ein Rechteck ist, aber sie ist nicht notwendig (denn das Rechteck muss kein Quadrat sein).
zu c)
Die Bedingung 'es gibt vier rechte Winkel' ist hinreichend dafür, dass ein Trapez ein Rechteck ist, und sie ist auch notwendig.

9. Das Bild zeigt den Graphen einer Ableitungsfunktion f ’. Skizzieren Sie die Graphen der Funktionen f ’’ sowie f.
Der Graph von f ist nicht eindeutig. Er kann entlang der y-Achse verschoben werden.

10. Kaffeeanbauer Hans Tschibuscho verkauft Kaffee für 60 Euro je Sack.
Seine Kosten werden durch die Funktion K(x) = 130⋅ x3 - 2⋅x2 + 10⋅x + 250 beschrieben. Dabei gibt x die Anzahl der Säcke an.
a) Zeigen Sie, dass sich die Gewinnfunktion durch G(x) = -130⋅ x3 + 2⋅x2 + 50⋅x - 250 darstellen lässt.
b) Ermitteln Sie die Produktionsmenge, bei der der Gewinn am größten ist. Geben Sie diesen an.
c) Durch die Finanzkrise kann er nur noch 40 Säcke verkaufen. Macht er trotzdem noch Gewinn? Wie viele Säcke muss er mindestens verkaufen, um einen Gewinn zu erzielen (Probieren!)?
zu a)
Die Umsatzfunktion ist U(x) = 60 ⋅ x.
Die Gewinnfunktion ist G(x) = U(x) - K(x) = 60 ⋅ x - (130⋅ x3 - 2⋅x2 + 10⋅x + 250) = -130⋅ x3 + 2⋅x2 + 50⋅x - 250.

zu b)
Um den maximalen Gewinn zu berechnen, muss ein Extremwert der Gewinnfunktion berechnet werden.
Notwendige Bedingung: G '(x) = 0   →   G '(x) = -0,1⋅x2 + 4⋅x + 50 = 0   →   x2 - 40x - 500 = 0
Daraus folgt, mögliche Extremstellen sind x1 = -10 sowie x2 = 50.
Negative Werte liegen nicht im Definitionsbereich.
Falls die notwendige Bedingung erfüllt ist, genügt als Überprüfung der hinreichenden Bedingung
für x2 mit G ''(x) = -0,2⋅x + 4:
G ''(50) = -6 < 0   →   An der Stelle x2 liegt ein Maximum vor.
Gewinn berechnen: G(50) = 3083 13
Der Gewinn wird maximal, wenn 50 Säcke verkauft werden. Der Gewinn beträgt dann 3083,33 €.

zu c)
G(40) berechnen:
G(40) ≈ 2816,67   →   Bei 40 verkauften Säcken beträgt der Gewinn 2816,67 €.
G(5) ≈ 45,83   →   Bei 5 verkauften Säcken beträgt der Gewinn 45,83 €.
G(4) ≈ -20,13   →   Bei 4 verkauften Säcken beträgt der Verlust 20,13 €.
Er muss mindestens 5 Säcke verkaufen, um einen Gewinn zu erzielen. (Anmerkung: Ab 78 Säcken macht er wieder Verlust.)

11. Ein Turmspringer, der sich einfach vom 10m-Brett fallen lässt, fällt (Luftwiderstand wird vernachlässigt) nach dem Weg-Zeit-Gesetz h(t) = 10 – 4,8t2. Dabei gibt h die Höhe über dem Wasserspiegel in Metern an und t die seit dem Absprung vergangene Zeit in Sekunden.
a) Welche Geschwindigkeit hat er nach 0,5 Sekunden?
b) Wie groß ist seine Geschwindigkeit beim Eintauchen in das Wasser?
zu a)
Die Geschwindigkeit-Zeit-Funktion ist die erste Ableitung der Weg-Zeit-Funktion: v(t) = h'(t) = -9,6⋅t
Dann v(0,5) = -9,6⋅t = -4,8
Nach 0,5 s besitzt er eine Geschwindigkeit von -4,8 ms.
Das Minuszeichen drückt aus, dass die Geschwindigkeit nach unten gerichtet ist.

zu b)
Zuerst ist die Zeit bis zum Eintauchen zu berechnen. Es gilt: h(t) = 0 = 10 – 4,8t2   →   t = 2512 s
Nun in die Geschwindigkeitsfunktion einsetzen: v(2512) = -9,6⋅2512 = -20
Beim Eintauchen besitzt der Springer eine Geschwindigkeit von v = -20 ms = -72 kmh.

12. Diskutieren Sie die Funktion f(x) = x3 – x2 – x + 1 .


1. Ableitungen:
f '(x) = 3⋅x2 - 2⋅x - 1     f ''(x) = 6⋅x - 2     f '''(x) = 6

2. Symmetrie:
Die Funktion ist weder punkt- noch achsensymmetrisch, denn f ist eine ganzrationale Funktion mit geraden und ungeraden Exponenten.

3. Schnittpunkte mit den Achsen:
Schnittpunkt mit der x-Achse sind Nullstellen:
Ansatz: f(x) = 0
Erste Nullstelle raten mit x1 = 1   →   dann Polynomdivision (x3 – x2 – x + 1) : (x-1) = x2 - 1
Aus x2 - 1 = 0   →   x2 = 1 und x3 = -1
Insgesamt: Nullstellen sind N1 (1/0) sowie N2 (-1/0)
Da N1 doppelte Nullstelle ist, liegt an der Stelle x = 1 ein Berührpunkt der x-Achse vor.
Schnittpunkt mit der y-Achse: f(0) = 1   →   (0/1) ist der Schnittpunkt des Graphen von f mit der y-Achse

4. Extremwerte.
Notwendige Bedingung: f '(x) = 0   →   f '(x) = 3⋅x2 - 2⋅x - 1 = 0   →   x2 - 23x - 13 = 0
Daraus folgt, mögliche Extremstellen sind x1 = -13 sowie x2 = 1.
Falls die notwendige Bedingung erfüllt ist, genügt als Überprüfung die hinreichende Bedingung f ''(xi) = 6⋅xi - 2 ≠ 0:
f ''(-13) = 6⋅(-13) - 2 = -4 < 0   →   E1(-13/-3227) ist rel. Maximum
f ''(1) = 6⋅1 - 2 = 4 > 0   →   E2(1/0) ist rel. Minimum.

5. Wendepunkte:
Notwendige Bedingung: f ''(x) = 0   →   f ''(x) = 6⋅x - 2 = 0   →   x = 13 ist mögliche Wendestelle.
Falls die notwendige Bedingung erfüllt ist, genügt als Überprüfung die hinreichende Bedingung f '''(13) = 6 ≠ 0.
Daraus folgt: W(13/1627) ist Wendepunkt vom Graphen von f.

6. Verhalten für sehr kleine und sehr große x:
$$\lim_{x \to -\infty} f(x)~=~-\infty ~~~~~~~~~\lim_{x \to +\infty} f(x)~=~+\infty$$





Klausur


1. a) Wie lautet die Definition der Ableitung der Funktion f an der Stelle x0? Welche Bedeutung hat die erste Ableitung?
b) Benennen Sie den Unterschied zwischen momentaner und durchschnittlicher Änderungsrate.
c) Geben Sie die Produktregel an.
d) An welcher Stelle hat der Graph der Funktion f(x) = 2x2 – 1 die Steigung m = 1 ? Geben Sie an der Stelle x = -2 die Steigung des Graphen an.
zu a)
Die erste Ableitung einer Funktion f beschreibt die Änderungsrate dieser Funktion bezüglich ihrer Variablen. Sie gibt die Steigung der Tangente an den Graphen der Funktion an der Stelle x an.
$$f'(x_0)~=~\lim_{x \to x_0} \frac {f(x-x_0) - f(x_0)} {x-x_0}$$

zu b)
Die momentane Änderungsrate gibt die Änderungsrate einer Funktion f an einem Punkt P0 ( x0 , f(x0)) an (entspricht der Steigung der Tangente an den Graphen von f an P0), also f '(x0) (s. Aufgabenteil a)
Die durchschnittliche Änderungsrate m einer Funktion gibt die als konstant betrachtete Änderungsrate innerhalb eines Intervalls [x0 , x] an (entspricht der Steigung der Sekante zwischen den Punkten P0 ( x0 , f(x0)) und P1 ( x , f(x)) , also m = f(x)-f(x0)x-x0.
Von der durchschnittlichen zur momentanen Änderungsrate gelangt man durch Grenzwertbildung, falls x → x0 geht (s. Definition der Ableitung).

zu c)
Seien f und g differenzierbare Funktionen. Dann gilt: h(x) = f(x) ⋅ g(x)   →   h '(x) = f '(x) ⋅ g(x) + f(x) ⋅ g '(x)

zu d)
Ansatz: f '(x) = 1   →   4 ⋅ x = 1   →   x = 14
An der Stelle x = 0,25 hat der Graph der Funktion f(x) = 2x2 – 1 die Steigung m = 1.

Ansatz: f '(-2) berechnen   →   4 ⋅ (-2) = -8
An der Stelle x = -2 hat der Graph von f die Steigung -8.

2. Bilden Sie die ersten Ableitungen folgender Funktionen:
a) f(x) = 3x4 - 2x3 + 1 b) f(x) = 3ax - x2 c) f(a) = 3ax - x2
d) f(x) = (2x - 1)12 ⋅ x e) f(x) = x2+4x-1 f) f(x) = 3

a) f '(x) = 12x3 - 6x2
b) f '(x) = 3a - 2x
c) f '(a) = 3x
d) f '(x) = 12⋅(2x - 1)11 ⋅ x + (2x - 1)12 = (2x - 1)11 ⋅ (14x - 1)
e) f '(x) = (x-1)⋅2x-(x2+4)(x-1)2
f) f '(x) = 0

3. Metallbauer W. stellt hochwertige All-Weather-Weihnachtsfiguren aus V4A-Stahl für den Garten her. Die Kostenfunktion beträgt K(x) = 1,5x3 -30x2 + 450x + 600. Dabei gibt x die Anzahl der Figuren an.
a) W. erlöst für 2 Figuren 1008 €. Geben Sie die Umsatzfunktion an.
b) Zeigen Sie, dass sich die Gewinnfunktion durch G(x) = -1,5x3 + 30x2 + 54x – 600 darstellen lässt.
c) W.s Adlatus Helmfried behauptet, dass für 4 Figuren der Umsatz gerade die Kosten deckt. Überprüfen Sie diese Behauptung.
d) Gerade die Weihnachtszeit bedeutet einen finanziellen Kraftakt. W. beauftragt Sie – ja, genau Sie – deshalb, den maximalen Gewinn zu ermitteln.
e) Sein Unternehmensberater berechnet den Wendepunkt der Kostenfunktion. Tun Sie es ihm gleich und geben Sie die Bedeutung des Punktes im Sachzusammenhang an.
Der Definitionsbereich der Funktion umfasst die natürlichen Zahlen. Die Berechnung erfolgt aber im Reellen und wird ggfs angepasst.
zu a)
Sei p der Preis für eine Figur in €. Dann gilt für die Umsatzfunktion U(x) = p ⋅ x.
Mit p ⋅ 2 = 1008   →   p = 504   →   Umsatzfunktion: U(x) = 504 ⋅ x

zu b)
Die Gewinnfunktion ist G(x) = U(x) - K(x) = 504 ⋅ x - (1,5x3 -30x2 + 450x + 600) = -1,5x3 + 30x2 + 54x – 600.

zu c)
x = 4 einsetzen in die Gewinnfunktion: G(4) = -1,5 ⋅ 43 + 30 ⋅ 42 + 54 ⋅ 4 – 600 = 0
Da er bei 4 Figuren keinen Gewinn erzielt (und keinen Verlust), ist die Behauptung von Helmfried wahr.

zu d)
Um den maximalen Gewinn zu berechnen, muss ein Extremwert der Gewinnfunktion berechnet werden.
Notwendige Bedingung: G '(x) = 0   →   G '(x) = -4,5x2 + 60x + 54 = 0
Daraus folgt, mögliche Extremstellen sind x1 ≈ -0,85 sowie x2 ≈ 14,2
Negative Werte liegen nicht im Definitionsbereich.
Falls die notwendige Bedingung erfüllt ist, genügt als Überprüfung der hinreichenden Bedingung
für x2 mit G ''(x) = -9x + 60:
G ''(14,2) ≈ -67,8 < 0   →   An der Stelle x2 liegt ein Maximum vor.
Nur natürliche Zahlen verwenden:
Gewinn berechnen: G(14) = 1920      G(15) = 1897,5
Der Gewinn wird maximal, wenn 14 Figuren hergestellt werden. Der Gewinn beträgt dann 1920 €.

zu e)
Notwendige Bedingung für einen Wendepunkt der Kostenfunktion: K ''(x) = 0 mit K ''(x) = 9⋅x - 60.
K ''(x) = 0   →   x = 203
Falls die notwendige Bedingung erfüllt ist, genügt als Überprüfung der hinreichenden Bedingung K '''(x) = 9 ≠ 0.
An der Stelle x = 203 liegt ein Wendepunkt vo.
Bedeutung des Punktes im Sachzusammenhang: An dieser Stelle ändern sich die Kosten am stärksten.


4. Kalli ist frischgebackener Straßenbauer und hat von seinem Chef einen ersten Großauftrag bekommen. Kalli soll die Kreuzung, die durch zwei geradlinig verlaufende Straßen gebildet wird, durch den Neubau des Verbindungsstücks V entlasten. Die Verbindungskurve wird durch den Graphen einer Funktion f beschrieben. Die geradlinigen Straßen können durch die Funktion g1(x) = 0,5⋅x und g2(x) = -0,5⋅x beschrieben werden (s.Skizze; 1 Einheit entspricht 1 km).
Das Verbindungsstück soll an den Stellen x = –2 und x = 2 in die geradlinigen Straßen übergehen. Aus Symmetriegründen behandelt er nur die Stelle x = 2.
Kalli überlegt: Damit das Verbindungsstück 'glatt' in die geradlinige Straße übergeht, muss gelten: f(2) = g1(2) und auch f '(2) = g1 '(2).

a) Weshalb sollten beide Bedingungen erfüllt sein?
b) Kalli wählt als Funktion f(x) = 0,125⋅x2 + 0,5 . Zeigen Sie, dass f seine Bedingungen erfüllt.
   Anmerkung: Es sollte noch eine weitere Bedingung erfüllt sein.
c) Kalli will nichts falsch machen. Deshalb fragt er seinen ehemaligen Mathematiklehrer W. um Rat. Dieser erkennt sofort, dass Autofahrer an dem Übergang x = 2 Probleme bekommen. Er empfiehlt, eine weitere Bedingung zu beachten: f ''(2) = g1''(2).
Weshalb haben Autofahrer Probleme an der Stelle x = 2, wenn diese Bedingung nicht auch erfüllt wird?
Zeigen Sie, dass Kallis Funktion f diese weitere Bedingung nicht erfüllt.
d) Kalli entwickelt eine neue Funktion h(x) = -1128 x4 + 316 x2 + 38. Hat Kalli mit der Funktion h einen brauchbaren Lösungsvorschlag gefunden?
zu a)
Die Bedingung f(2) = g1(2) muss erfüllt sein, damit sich die beiden Straßen überhaupt im Punkt (2/1) 'treffen' (also schneiden oder berühren).
Die Bedingung f '(2) = g1 '(2) muss erfüllt sein, damit an der Stelle x = 2 kein 'Knick' entsteht.

zu b)
Es gilt: g1(2) = 0,5⋅2 = 1     g1 '(2) = 0,5     g1 ''(2) = 0
f(2) = 0,125⋅22 + 0,5 = 1 = g1(2)
f '(x) = 0,25⋅x   →   f '(2) = 0,25⋅2 = 0,5 = g1'(2)
Beide Bedingungen werden von f erfüllt.

zu c)
Wenn die zweiten Ableitungen an der Stelle x = 2 nicht übereinstimmen, bedeutet das, dass die Krümmungen der Funktion an dieser Stelle unterschiedlich sind. Für Autofahrer bedeutet es, dass das Steuer an dieser Stelle dann nicht gerade steht (obwohl man entlang der Funktion g dann weiter geradeaus fährt).
f '' (x) = 0,25   →   f ''(2) = 0,25 ≠ 0 = g1''(2)
Die zweiten Ableitungen stimmen an der Stelle x = 2 nicht überein.

zu d)
Es ist: h'(x) = -132 x3 + 38 x sowie h''(x) = -332 x2 + 38
Dann: h(2) = -1128⋅24 + 316⋅22 + 38 = 1 und h'(2) = -132⋅23 + 38 ⋅ 2 = 0,5 sowie h''(2) = -332⋅22 + 38 = 0
h erfüllt alle drei Bedingungen.

5. Das Bild zeigt den Graphen einer Ableitungsfunktion f ’. Skizzieren Sie die Graphen der Funktionen f ’’ sowie f.
Der Graph von f ist nicht eindeutig. Er kann entlang der y-Achse verschoben werden.

6. Welche der folgenden Bedingungen sind notwendig aber nicht hinreichend, hinreichend aber nicht notwendig, notwendig und hinreichend dafür, dass eine natürliche Zahl durch 6 teilbar ist ist:
a) Die Zahl ist durch 3 teilbar.
b) Die Zahl ist durch 12 teilbar.
c) Die Zahl ist durch 3 und durch 2 teilbar.
Hinweis: s. auch die zugehörige Übungsaufgabe
Wenn eine Zahl durch 6 teilbar ist, dann ist sie auch durch 2 und 3 teilbar.
zu a)
Die Bedingung 'die Zahl ist durch 3 teilbar' ist notwendig dafür, dass eine natürliche Zahl durch 6 teilbar ist, aber sie ist nicht hinreichend (denn die Zahl muss nicht durch 2 teilbar sein. Beispiel: Zahl 9).
zu b)
Die Bedingung 'die Zahl ist durch 12 teilbar' ist hinreichend dafür, dass eine natürliche Zahl durch 6 teilbar ist, aber sie ist nicht notwendig (denn z.B. die Zahl 18 ist nicht durch 12 teilbar).
zu c)
Die Bedingung 'Die Zahl ist durch 3 und durch 2 teilbar' ist hinreichend dafür, dass eine natürliche Zahl durch 6 teilbar ist, und sie ist auch notwendig.